Neues vom Projekt "Pflege von Hecken- und anderen Landschaftselementen"

von Lisbeth Albrecht

Seit Oktober 2020 läuft das Projekt „Pflege von Hecken und anderen Landschaftselementen zur Klimawandelanpassung in Niederösterreich“, das als Grundlage für die Entwicklung eines landesweiten Modells zur Pflege und Nutzung von Hecken dienen soll. An drei Best-Practice-Standorten in Niederösterreich werden dazu gezielte Konzepte erarbeitet und durchgeführt.
Vieles ist in der Zwischenzeit passiert - was genau und welche Ziele damit verfolgt werden, lesen Sie hier!

 

Kurzbeschreibung des Projektes:

Das Projekt stellt sich mit seinem Beitrag der Herausforderung des Klimawandels für die Landwirtschaft. Die Veränderungen des Klimas (z.B. wärmer, unregelmäßigerer Niederschlag, windreicher, …) bewirken jetzt schon eine Verschlechterung des Landschafts-Wasserhaushalts und damit einhergehend Bodenerosion, schlechteren Nährstoffhaushalt und einen Abbau von organischer Substanz. Dies führt zu einem deutlich prognostizierbaren Ertragsrückgang v.a. in den Regionen Waldviertel und Weinviertel.  
Hecken, darunter auch Windschutzanlagen, bieten durch ihre Eigenschaften eine erhebliche Steuerungsgröße für das Kleinklima auf agrarisch genutzten Flächen und haben dadurch direkte Wirkung auf den Pflanzenbau. Das Maß dieser Wirkung hängt jedoch sehr vom Zustand dieser Gehölzstreifen ab. Dieses Projekt widmet sich demnach der fachgerechten und zielorientierten Pflege von Hecken und Windschutzanlagen.
Wichtige Projektbestandteile sind:

  • Die Erfassung und Bewertung der Landschaftselemente und deren Zustand
  • Die Pflege dieser Landschaftselemente zu folgenden Zwecken der Klimawandelanpassung:
    • Funktionserfüllung: Windschutz, Erosionsschutz, Wasserhaushalt
    • Einhaltung der Grundgrenzen
    • Habitatstruktur (Saum. Strauchschicht,  Baumschicht, aber auch unterirdische Habitate und Sonderstrukturen)
    • Resizilienz der Hecke gegen diverse direkte und indirekte Klimawandelfaktoren
    • Wirtschaftliche Nutzung der Hecken
  • Umfragen zu dieser Thematik

 

1. PFLEGEMAßNAHMEN

Parallel zur Befragung wurde bereits mit der Pflege von Hecken an drei Standorten mit je 5 Versuchsflächen begonnen, mit dem Ziel, an diesen unterschiedlichen Standorten unterschiedliche Pflegemaßnahmen zu testen, um die Funktionen der jeweiligen Hecke wiederherzustellen. Wo Lücken waren, wurde nachgepflanzt, und durch Pflege des Bestandes der Effekt der Hecke maximiert.
Die Pflegemaßnahmen wurden maschinell (Strauchhecken am Standort Modsiedl und Baumhecken am Standort Parisdorf) sowie motormaschinell (gemischte Hecke am Standort Stratzing) durchgeführt. Daraus ergaben sich bereits gute Erkenntnisse in Bezug auf Effizienz, Wirkung der Maßnahmen auf die Hecke, Kosten usw.

 

2. UMFRAGE

Rund 15.000 niederösterreichische Maschinenring-Mitglieder wurden in einer groß angelegten Umfrage zu folgenden Themen befragt:

  • Welche Probleme bereitet unseren Landwirten in Niederösterreich der Klimawandel und wie stehen diese zum Thema "Klimawandelanpassung"?
  • Wie wichtig ist unseren niederösterreichischen Landwirten das Thema "Biodiversität"?
  • Wie stehen unsere Landwirte zum Thema "Mehrnutzungshecken" in Bezug auf eventuelle bürokratische Hemmnisse, Pflegeaufwand, Kosten etc.

Ziele: Das Projektteam will die Sorgen der Landwirte bzw. Maschinenring-Mitgliedsbetriebe herausfinden, um zu verstehen, was die MR Naturraummanagement GmbH in Bezug auf Klimawandelanpassung für die Landwirte tun kann. Sorgen und Nöte sollen abgeholt werden und die Landwirte dabei unterstützt werden, Lösungen zu finden. Die Ergebnisse der Umfrage werden im Detail zu einem späteren Zeitpunkt hier auf der Website veröffentlicht werden.
Mehr als 700 Landwirte haben an der Umfrage teilgenommen.

 

Aktueller Stand des Projektes

Das Projekt schafft viel Wissen über Boden- und Windschutzhecken, was wiederum eine gute Grundlage für die Weiterarbeit am Projekt schafft. Die Landwirte sollen bestmöglich bei deren Herausforderungen, vor die sie der Klimawandel stellt, unterstützt werden.
Derzeit wird mit Hochdruck an einem Leitfaden gearbeitet, dessen Basis die bisherigen Erkenntnisse bilden. Im Leitfaden sollen die Erkenntnisse aller Teilbereiche des Projektes so zusammengeführt werden, dass ein greifbarer Nutzen für landwirtschaftliche Betriebe entsteht.

Das Projekt wird von der Agrarbezirksbehörde (ABB) begleitet und vom Landschaftsfonds Niederösterreich finanziell unterstützt. Die ABB beschäftigt sich schon lange mit der Weiterentwicklung von herkömmlichen Windschutzgürteln zu nutzungsfähigen Hecken.

Hier finden Sie ein hochinteressantes Video dazu!

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